Gestern berichteten wir noch über Roßkopf & Fetzner und Ihre Dienste für die hohe Reputation des Tischtennissports in Deutschland. Einer der noch viel früher die Dinge in Deutschland prägte war Eberhard Schöler. Noch heute liest man seinen Namen täglich im Internet, unter anderem auch auf click-tt.de, wo das Unternehmen Schöler & Micke Werbung für sich betreibt. Schöler war es, der den Versandhandel 1977 als Schöler Tischtennis auf den Markt brachte. Wilfried Micke übernahm 1977 das Geschäft und agiert bis heute als Geschäftsführer (mit Ralf Wosik) des ganzen.
Eberhard Schöler (auch Mr. Pokerface genannt) wurde in seiner Karriere 9mal Deutscher Meister im Einzel. Bei der Weltmeisterschaft 1969 (April) in München holte er mit Deutschland im Teamwettbewerb den 2. Platz. Im Finale standen sie dabei den Japanern gegenüber. Bernt Jansen (ehemaliger Spieler des OSC) gelang die Sensation als er gegen den amtierenden Einzelweltmeister Nobuhiko Hasegawa den ersten Punkt für Deutschland holte. Schöler gelangen danach Siege über Iboh und Hasegawa. Dem dritten Deutschen Wilfried Lieck blieb trotz starker Leistung ein Sieg verwehrt, weshalb man sich Japan mit 3:5 geschlagen geben musste.
Bereits im Januar zuvor fand eines der kuriosesten Finalspiele der Deutschen Meisterschaften statt. Wieder war der Osnabrücker Bernt Jansen mit involviert (damals für den VfL Osnabrück, in der 1. Bundesliga spielend). Schöler und Jansen spielten im Finale (in Hagen) über die komplette Distanz. Die Sätze vor dem entscheidenen Fünften gingen 11:21 (Bernt), 21:11, 19:21 und 21:13 aus. Nach dem Zwischenstand von 15:15 konnte Bernt fünf Punkte in Folge erzielen und mit 20:15 in Führung gehen. Doch Eberhard Schöler kam wieder und glich zum 20:20 aus. Bei 21:21 kam es zum Zeitspiel, was heutzutage eher selten anzutreffen ist. Schöler begann mit einem Aufschlagfehler, doch Bernt konnte kein Kapital daraus schlagen und verschob den Matchball. Schöler sicherte sich auch die nächsten zwei Punkte und gewann damit das Finale ’69 mit 24:22 im fünften Satz. Das Finale ging als „Wunder von Hagen“ in die Tischtennis Geschichte ein.
Bernt Jansen und Eberhard Schöler
Im Dezember letzten Jahres wurde Schöler 70 Jahre alt, Anlass genug um auf seine Karriere zurückzublicken. Hier einmal die Reportage in zwei Videoabschnitten (Bernt Jansen kommt in Teil 2 zu Beginn vor):