16 Spiele, 70 Sätze, 9 Fünfsatzspiele und knapp 4 Stunden Spielzeit – die Zuschauer kamen an diesem Abend definitiv auf ihre Kosten.
Für die dritte Mannschaft ging es nach einem überragenden Start mit zwei Siegen gegen Nortrup (9:7) und TSV Wallenhorst (9:4) nun im dritten Spiel am 13.10.23 nach Engter, die insbesondere zuhause für ihre gute Kulisse bekannt sind und sich die Punkte nur ungern stehlen lassen.
In der Aufstellung um Rollstuhlfahrer Stefan H., Daniel, Ulli, Thomas, Jan und Markus versuchten wir aber zumindest einen Punkt zu ergattern. TuS Engter stellte sich mit Lauxtermann, Andree, Rosenke, Langner, Schubert und Diller dagegen.
Im Gegensatz zu den ersten beiden Spielen gestaltete sich die Doppelpaarung durch den „Wegfall“ von Justus nun etwas anders: Daniel und Ulli bildeten das 1er-Doppel, Stefan und Thomas das 2er-Doppel, einzig Jan und Markus brachten als gewohntes 3er-Doppel ein wenig Konstanz in unsere Doppelstruktur. Und die war auch nötig, um aus den Eingangsdoppeln nicht mit 0:3 in Rückstand zu geraten.
Stefan und Thomas mussten sich in engen Sätzen am Ende doch mit 1:3 gegen Andree/Rosenke geschlagen geben, und auch Daniel und Ulli konnten ihren Matchball im fünften Satz nicht verwerten, sodass am Ende ein 12:14 zur 2:3 Niederlage gegen Lauxtermann/Diller führte. Jan und Markus führten im Anschluss im 3er-Doppel bereits mit 2:0, machten es dann aber nochmal spannend. Glücklicherweise behielten die Jungs im fünften Satz die Nerven und gewannen denkbar knapp mit 12:10.
In der ersten Einzelrunde konnten wir das Ruder dann etwas herumreißen und starteten gleich mit zwei extrem wichtigen Punkten im oberen Paarkreuz. Lauxtermann, der zu Beginn dieser Saison noch nicht sein gewohntes Niveau abrufen konnte, fand auch gegen Daniel nicht wirklich ins Spiel und hatte obendrein noch wahnsinnig viel Pech. Ein Netz- und Kantenball sorgen jeweils für den Satzgewinn in Satz 1 und 2 (+9, +10) und auch im dritten Satz kann sich Daniel den Matchball beim Stand von 10:10 mit einem Netzroller erspielen. Am Ende steht ein 3:0 auf dem Papier, eine Prise Glück ist gegen solche Gegner aber vielleicht auch erforderlich, um hier als Sieger hervorzugehen.
Parallel dazu durfte sich Stefan im Rollstuhl gegen Andree messen. Beim Stand von 2:0 für Andree sieht zunächst alles nach einer Niederlage für Stefan aus, der dann aber bärenstark aufspielt. Satz 3 und 4 gehen mit 11:5 und 11:4 schnell an Stefan und auch im fünften Satz behält er am Ende die Kontrolle und sorgt mit dem ein oder anderen sehenswerten Ballwechsel (Hand Switch à la Härtel) für die Sensation: 3:2 für Stefan.
Im mittleren Paarkreuz kommt Thomas gegen Rosenke leider nicht über einen Satzerfolg hinaus. Ulli hingegen kann seine weiße Weste im nächsten Fünfsatzmatch des Abends nach zwischenzeitlichem 1:2 Satzrückstand gegen Langner behaupten. Ähnlich verläuft es dann auch im unteren Paarkreuz, wo Markus sich mit 1:3 gegen Schubert geschlagen geben muss, während Jan mit seinem klaren 3:0 gegen Diller wieder für die Führung sorgt – 5:4 aus Sicht des OSC vor dem Start der zweiten Einzelrunde.
Und diese Runde sollte es in sich haben, da sage und schreibe fünf der sechs Einzel ihren Sieger erst im fünften Satz finden sollten. Im oberen Paarkreuz sorgte Stefan gleich mal für die nächste Sensation, indem er Lauxtermann nach 1:2 Satzrückstand dann doch noch den Zahn ziehen konnte und auch sein zweites Wettkampfeinzel im Rollstuhl mit 3:2 für sich entscheiden konnte.
Bei Daniels Einzel gegen Andree sah zunächst alles nach einem ungefährdeten Sieg für Daniel aus, bis Andree dann doch den Anschluss ans Spiel fand. Glücklicherweise behielt Daniel im fünften Satz die Nerven und konnte mit einem 11:8 für eine mehr oder weniger komfortable 7:4 Führung sorgen, nichtahnend, dass das der letzte Einzelpunkt an diesem Abend bleiben sollte.
In der Mitte fand Ulli in Rosenke nach fünf gewonnen Einzeln am Stück dann doch seinen Meister und musste sich leider mit 2:3 geschlagen geben. Thomas verlor nach 1:0 Satzführung und 6:1 im zweiten Satz gegen Langner leider etwas die Kontrolle über das Spiel und musste sich auch im zweiten Einzel mit 1:3 geschlagen geben. Nur noch 7:6 aus unserer Sicht.
Das untere Paarkreuz sollte nun also die (Vor-)Entscheidung bringen – von einem 9:6 für uns bis zu einem 7:8 Rückstand vor dem Abschlussdoppel war an diesem Abend so ziemlich alles möglich. Beim Einzel von Jan gegen Schubert sah zunächst erstmal alles nach einem souveränen 3:0 Erfolg von Jan aus – der achte Punkt damit in greifbarer Nähe. Jan führt mit 2:0 und 10:8 – Matchball 1 und 2 kann Schubert jedoch abwehren. Beim 11:10 bekommt Jan seinen nächsten Matchball, der jedoch erneut abgewehrt wird. Schubert kann sich den dritten Satz im Anschluss mit 13:11 sichern. Im vierten Satz beim Stand von 10:8 aus unserer Sicht dann die nächsten Matchbälle für Jan, die leider wieder nicht verwertet werden können – 10:12.
Aus mentaler Sicht nicht gerade die beste Ausgangsposition für den fünften Satz, in dem sich Jan beim Stand von 8:10 diesmal zwei Matchbällen gegenübersieht. Wäre doch nur allzu gerecht, wenn Jan diese abwehren kann – und das tut er auch. Leider war der Wille zu gewinnen bei Schubert wohl etwas größer, der sich auch den fünften Satz in der Verlängerung schnappt und nach 0:2 Satzrückstand noch mit 3:2 gewinnt.
Ähnlich knapp geht es auch im Einzel von Markus zu, der sich eine eng umkämpfte 2:1 Satzführung gegen Diller erspielt, sich dann aber nach einem zügigen 5:11 im Vierten schnell im fünften Satz wiederfindet. Wie sollte es auch anders sein, sollte auch in diesem Satz erst die Verlängerung den Sieger hervorbringen. Das glücklichere Ende hatte in dem Fall Engter, nachdem Diller sich mit 13:11 gegen Markus durchsetzen konnte.
So sahen wir uns nun also einem 7:8 Rückstand entgegen, nachdem wir bereits mit 7:4 führten. Motivation genug, im abschließenden Abschlussdoppel immerhin noch einen Punkt einzufahren – und das taten wir dann auch. In knappen Sätzen konnten sich Daniel und Ulli gegen Andree/Rosenke mit 3:0 durchsetzen.
Am Ende steht ein durchaus gerechtes 8:8 Unentschieden auf dem Spielberichtsbogen, wenngleich sich der Sieg bei 4:0 Punkten im oberen Paarkreuz und einer zwischenzeitlichen 7:4 Führung doch etwas näher angefühlt hat, als für die Gastgeber aus Engter.