It’s derbytime 2.0 (Kreisliga OSC-Edition)

Die Kreisliga OsnabrĂŒck wird nicht umsonst gerne einmal „Kreisliga OSC“ genannt, denn von insgesamt zehn Mannschaften stellt der OsnabrĂŒcker Sportclub allein drei StĂŒck (OSC IV-VI). Aus drei Mannschaften mach drei Derbys, die allesamt noch im September gespielt werden mussten und daher die Halle B im Laufe des Monats ganz schön in Beschlag nahmen.

Die aktuelle Situation in der Kreisliga. Bild: imgflip.com

Los ging es am 13. September mit dem Auftaktduell zwischen der 5. und 6. Mannschaft. Als eigentlich klarer Underdog ging OSC VI. in das Spiel hinein: Die meisten Mitglieder stammen noch aus der 8. Mannschaft der vergangenen Spielzeit, die diese Saison quasi kollektiv zwei Ligen nach oben gezogen wurde, weshalb die Mannschaft von manch einem im Vorfeld bereits als quasi sicherer Abstiegskandidat eingestuft wurde (was Minh natĂŒrlich nicht davon abhĂ€lt, trotzdem die Meisterschaft als Ziel auszurufen). Zudem hatten wir zu Saisonbeginn noch mit AusfĂ€llen zu kĂ€mpfen: Der an seinem Comeback arbeitende Finn Ruschke war erkrankt und der stets hochmotivierte Minh kurierte noch Schulterprobleme aus. Neben Julius rĂŒckte daher Samuel ins obere Paarkeuz auf, von unten half dankenswerter Weise Neuzugang Detlef Becker neben Julian aus. Die 5. Mannschaft hielt dagegen mit Jannik, Jonas, Susann und Dennis.

Bild: imgflip.com

Die Leistungskurve von Julius, Samuel und Julian zeigte in letzter Zeit allerdings eher nach oben als unten, und das zeigte sich auch an diesem Abend. WĂ€hrend das aus der Not geborene Doppel Julian/Detlef gegen Jannik/Dennis nicht wirklich reinkam, zeigte sich auf der anderen Seite im oberen Doppel ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Julius und Samuel erwiesen sich jedoch bereits in dieser frĂŒhen Phase der Saison als gut aufeinander abgestimmt und konnten gegen Jonas und Susann den 5. Satz mit 11:9 haarscharf und vielleicht auch etwas glĂŒcklich fĂŒr sich entscheiden.

Julius setzte seine starke Form aus den Doppeln direkt fort und spielte sowohl gegen Jonas als auch gegen Jannik groß auf. In beiden Spielen wahrlich nicht vom NetzglĂŒck verfolgt, behielt er schließlich die Nerven und holte sowohl das erste als auch das zweite Spiel denkbar knapp im 5. Satz. Auch Samuel konnte gleich beide Spiele im oberen Paarkreuz fĂŒr sich entscheiden: Janniks weiche Topspins lagen dem Autor gut, und auch Jonas kam gegen ihn nicht in sein gewohntes Angriffsspiel, sondern ließ sich stattdessen selbst immer wieder in die Defensive drĂ€ngen.

Im unteren Paarkreuz zeigte sich Julian an diesem Abend beinahe souverĂ€n, bezwang Susann mit 3:0 (obwohl das Spiel durchaus auch hĂ€tte knapper ausgehen können) und anschließend auch Dennis in drei SĂ€tzen. Auch der kurzfristig eingesprungene Detlef erwies sich als wahre ErsatzverstĂ€rkung: Trotz der 1:3 Niederlage konnte er Susann vor große Probleme stellen und schließlich Dennis im letzten Einzel sogar einen 3:2 Sieg abluchsen. Am Ende also ein ĂŒberraschend deutliches 8:2 fĂŒr die 6. Mannschaft, das im Anschluss noch beim gemeinsamen Döneressen ausgiebig analysiert wurde.

Der traditionelle Siegesayran im Aroma. Foto: privat.

Derby Nr. 1 ging also an OSC VI., folgte also Derby Nr. 2, an dem der Autor eigentlich gar keinen Anteil genommen hĂ€tte, wĂ€re er nicht kurzfristig bei der 4. Mannschaft eingesprungen. Daher in aller KĂŒrze: Die 4. Mannschaft (Thomas, Markus, Lukas Lemme und Samuel) wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und bezwang die 5. (Heinz-Peter, Jonas, Susann und Dennis) ebenfalls mit 8:2. Lediglich Jonas war an dem Tag in der Lage, Thomas ein 3:1 abzunehmen. Den zweiten Punkt ergatterte Susann, die sich in einem wahren Marathonspiel gegen Lukas Lemme durchsetzen konnte.

Fehlte also noch Derby Nr. 3, das sich als deutlich ausgeglichener und spannender herausstellen sollte. Die 4. hatte immer noch mit Ersatzproblemen zu kĂ€mpfen. Zwischenzeitlich sah es sogar so aus, als kĂ€me es endlich zum heißersehnten Prestigeduell zwischen Lukas Becker und Jonas – doch der Traum (fĂŒr Lukas, wohl weniger fĂŒr Jonas) zerplatzte, Jonas „musste“ schließlich doch ins obere Paarkreuz rĂŒcken. Auf der einen Seite also die etwas ersatzgeschwĂ€cht-verstĂ€rkte 4. Mannschaft (Lukas Lemme, Jonas, Niklas und Pia), auf der anderen die 6. Mannschaft immer noch ohne Finn und Minh, durch die RĂŒckkehr von Lukas Becker nun aber zumindest ansatzweise in Stammbesetzung (Julius, Samuel, Julian und Lukas Becker).

Die 6. nahm den Schwung aus dem Auftaktsieg direkt mit ins Spiel und legte hochmotiviert los. Samuel und Julius erwiesen sich im oberen Doppel als weiterhin extrem gut eingespielt und ließen Jonas und Pia beinahe keine Chance (obwohl der Autor zugegeben muss, dass das weniger an ihm sondern vielmehr an seinem Doppelpartner lag). Lukas B. und Julian mussten sich hingegen nach zwei knappen VerlĂ€ngerungssĂ€tzen gegen Lukas L. und Niklas 1:3 geschlagen geben – 1:1.

Im ersten Einzel des Abends lieferten sich Lukas L. und Samuel ein packendes Duell: Der Autor griff immer wieder an, haderte aber mit dem sicheren Blockspiel von Lukas und sah sich schon der drohenden Niederlage entgegen. Nach einer Auszeit (und einem kleinen Briefing durch Coach-Minh, der wie immer trotz Verletzung an der Seitenlinie stand) kam er noch einmal zurĂŒck, wehrte im 4. Satz mehrere MatchbĂ€lle ab und konnte das Spiel schließlich doch noch 3:2 fĂŒr sich entscheiden. Auf der anderen Seite bekam Jonas seine Revanche gegen Julius aus Derby Nr. 1, die er mit einem 3:1 Sieg zu nutzen wusste. – 2:2.

Im Folgenden gewann die 6. zunĂ€chst die Überhand: Lukas B. zeigte sich von Niklas‘ Noppenspiel relativ unbeeindruckt und gewann das Spiel 3:1. Julian erwies sich als perfekter Counterpart fĂŒr Pias Angriffsspiel und entschied das Duell 3:0 fĂŒr sich. Und auch Julius fightete sich gegen das sichere Spiel von Lukas L. rein und konnte nach 1:2 RĂŒckstand die Partie noch drehen. Mit dem Zwischenstand von 5:2 war der Sieg schon zum Greifen nahe, doch so leicht ließ sich die 4. nicht aus der Fassung bringen. Insbesondere die beiden Aushilfsspieler erwiesen sich an diesem Tag als wahrer GlĂŒcksgriff. So konnte Jonas nach dem Sieg ĂŒber Julius auch seine zweite Revanche gegen Samuel knapp mit 3:2 fĂŒr sich entscheiden. Parallel entwickelte sich am anderen Tisch das Duell Julian – Niklas zum Spiel des Abends: Julian hatte zunĂ€chst alles im Griff, fĂŒhrte deutlich mit 2:0 und hatte ganze 5. MatchbĂ€lle nicht nur fĂŒr sich, sondern auch fĂŒr das gesamte Spiel auf dem SchlĂ€ger. Niklas gelang es aber tatsĂ€chlich, alle MatchbĂ€lle gegen ihn abzuwehren und auf spektakulĂ€re Weise das Spiel noch mit 3:2 zu gewinnen.

5:4 – lag es also an Lukas B., den Sack zu zumachen, und an Pia, noch das Unentschieden herauszuholen. Vor den Augen der gesamten Halle ließ Pia mit ihrem sicheren Angriffsspiel Lukas allerdings kaum Möglichkeiten und tĂŒtete am Ende mit einem souverĂ€nen 3:0 Sieg das 5:5 Unentschieden ein – ein Ergebnis, dass die 6. vorher wohl unterschrieben hĂ€tte, nach dem Verlauf des Spiels dann doch aber eher EnttĂ€uschung hervorrief.

Aber: Das wichtigste Duell des Abends stand ja noch aus: Beim anschließenden gemeinschaftlichen Konsum von KaltgetrĂ€nken kam es dann doch noch zum Prestigeduell zwischen Lukas B. und Jonas. Lukas vollbrachte schließlich das, was an dem Abend niemandem gelungen war: Er gewann gegen Jonas (unbestĂ€tigten Berichten zufolge mit 6:5, wie auch immer das möglich war).

 

Anmerkung des Autors: Bericht ĂŒber das mittlerweile erfolgte Duell der 6. Mannschaft mit Schölerberg folgt separat.