Interview: Peter Igel im Fokus

Ende Dezember wurde Peter Igel vom SF Oesede zum Spieler der Hinserie in der Oberliga Nord-West gewÀhlt. (.. und erlangte dadurch Ruhm und Ehre ;-))

Die FĂŒhrung wechselte wĂ€hrend des laufenden Votings stĂ€ndig hin und her. So fanden sich zwischendurch unter anderem Matti von Harten (TSV Lunestedt) sowie Klaus Igel (MTV Tostedt) lange Zeit an der Spitze des Votes wieder. 460 Mal wurde dabei abgestimmt, 744 Stimmen vergeben. Wie das genaue Ranking ausfiel, könnt Ihr hier noch einmal nachlesen.

Peter Igel stand uns fĂŒr ein kurzes Interview zur VerfĂŒgung. In diesem blicken wir mit ihm auf seine Erfolge, seine Motivation und Ziele mit dem SF Oesede!

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Steckbrief
Name: Peter Igel
Alter: 46
Wohnort: Delmenhorst
Holz: win-tec Defensiv2001
Vorhandbelag: SpeedySpin1,0
RĂŒckhandbelag: Yasaka AntiPower 2,0

Statistik:
2005/2006: 26:13 (Oberliga)
2006/2007: 27:17 (Oberliga
2007/2008: 18:24 (Regionalliga)
2008/2009: 24:12 (Oberliga)
2009/2010: 26:18 (Oberliga)
2010/2011: 17:4 (aktueller Stand, Oberliga)

(c) by mtvhattorf.de

Hallo Peter, erst einmal herzlichen GlĂŒckwunsch zur Wahl zum Spieler der Halbserie in der Oberliga.

Herzlichen Dank;-)

Vielen Leuten bist Du nur aus Click-TT bekannt, wie wĂŒrdest du dich selbst beschreiben und charakterisieren?

Bin jemand, der „polarisiert“. Direkt, hĂ€ufig „zu“ direkt, konflikt- und konfrontationsfreudig und manchmal die Regel „Reden ist Silber, Schweigen Gold“ außer Acht lassend. Aber geradlinig, ehrlich, zuverlĂ€ssig, integer und korrekt. Könnte nie „Leute bes**eißen“ zB. Es sei denn, man versucht es mit mir;-) Einerseits ehrgeizig, andererseits aber auch „locker“ und nie „verbissen“ (da gab’s allerdings auch mal andere Zeiten…)
Passe in kein Raster, und das ist gut so 😉

Wenn wir zurĂŒck auf deinen Wechsel im Jahr 2009 blicken, welchen BeweggrĂŒnde haben dich im einzelnen nach Oesede gefĂŒhrt?

Zuvor hatte ich ja lange Jahre in Langförden gespielt und eigentlich auch keine Veranlassung zur „VerĂ€nderung“ gesehen. Leider trennten sich in Langförden zusehends die Auffassungen ĂŒber den weiteren sportlichen Weg, so dass ich mich zu einem Vereinswechsel entschlossen habe. Konnte mich natĂŒrlich vor Angeboten nicht retten ;-). In Oesede wurde relativ kurzfristig ein Platz frei, persönliche Kontakte erleichterten die „Verhandlungen“ (die gerade man 2 Minuten dauerten;-)), und man wurde sich einig.
Bislang eine sehr gute Entscheidung; fĂŒr beide Seiten 😉

Wenn man auf die vergangene Saison mit einer 26:18 Bilanz schaut. Inwiefern warst du dort mit deinem Abschneiden „zufrieden“ und was macht dieses Jahr den Unterschied?

Der „Unterschied“ ist geringer als man vermuten könnte. In der letzten Hinserie hab ich „nur“ 11-11 gespielt, aber Sieg und Niederlage liegen sehr nah beisammen in der Oberliga. Außerdem lief da einiges „suboptimal“, von knapp verlorenen Spielen ĂŒber rote Karten;-) bis hin zu persönlichen GrĂŒnden. Die letzte RR lief dann schon deutlich besser, und die diesjĂ€hrige HR erst recht. Allerdings ist es richtig, dass man sich zunĂ€chst mal an die „Gegebenheiten“ gewöhnen muss, insbes. bei Heimspielen, zB ist die Oeseder Halle – vorsichtig ausgedrĂŒckt – nicht die wĂ€rmste;-). Die RR kann schon wieder deutlich schlechter laufen….mein Ziel ist eine positive Bilanz; 17-4 wird’s nicht wieder werden..

Dein Team besteht aus Carsten Dunkel, Andreas Scholle, Jonathan Habekost, Gunnar Hellmann und Michael Saffran. Was zeichnet die Jungs im Detail aus?

Das sind alles korrekte und integre Sportskameraden, auf die man sich 100%ig verlassen kann und nicht befĂŒrchten muss, dass es zu „Eklats“ gleich welcher Art kommt, auf SpielplĂ€tzen (*insider*) oder in der Halle;-) Jeder gibt im Spiel sein Bestes, ohne dabei die nötige „Lockerheit“ zu verlieren. Da stimmt die Mischung. In diesem Zusammenhang sollte man aber unseren „Coach“ Fred, bei dem die FĂ€den zusammenlaufen, nicht unerwĂ€hnt lassen, und auch Benny Rotkehl als mein „Standard-Einspielpartner“ passte absolut ins GefĂŒge. Oesede scheint ne gute Hand zu haben bei Personalentscheidungen….;-)

Nach sovielen Seasons mit Oberliga/Regionalliga, wie motivierst du dich weiterhin dabei zu bleiben?

Da muss man unterscheiden. Auf keinen Fall darf man Regional- und Oberliga in einem Atemzug nennen; diese beiden Klassen trennen Welten. Sowohl vom Sportlichen als auch – wichtiger! – was den „Anspruch“ betrifft.
In der Oberliga spiele ich unheimlich gerne….man „kennt sich“ und bringt sich gegenseitig Respekt entgegen….
Das „Bier danach“ gehört fast ĂŒberall selbstverstĂ€ndlich dazu. Die Oberliga ist die höchste „Hobbyliga“, Geld spielt nur in AusnahmefĂ€llen eine Rolle (in Oesede gar keine…), und das ist auch gut so. Das macht mir – in einem Wort – einfach „Spaß“, erst recht, wenn dann noch eine derart erfolgreiche Hinrunde hinzukommt wie wir sie gespielt haben. Habe auch wirklich die in den letzten anderthalb Jahren in Langförden etwas verloren gegangene „Lust am TT“ wiedergewonnen, so dass mir selbst das ungeliebte Training manchmal Spaß macht….;-) Außerdem tut mir der regelmĂ€ĂŸige Sport gut; mein Spiel ist ja recht „laufintensiv“. Bin in den letzten 20 Jahren nicht signifikant schlechter geworden, der Körper spielt noch mit, und so lange es noch geht, auf Oberliga-Niveau zu spielen, werde ich das auch noch tun..

Wenn du Revue passieren lÀsst, welche war deine erfolgreichste Zeit und welche Erfolge konntest du in deiner Tischtennis Karriere erzielen?

Bin ein „SpĂ€tentwickler“;-) und wurde erst mit Mitte 20 relativ gut. Habe den Fokus immer auf die Punktspiele gelegt und Anfang/Mitte der 90er-Jahre in Kassel – zu Studienzeiten – mehrere Jahre erfolgreich Regionalliga vorne gespielt. Seither verlĂ€uft meine (das Wort passt mir eigentlich nicht…) „Karriere“ recht konstant auf gleichbleibendem Niveau. Habe immer Oberliga und Regionalliga gespielt, in Delmenhorst, in der Vahr, Garrel und Langförden. Und jetzt in Oesede. Am stĂ€rksten war ich nach eigener EinschĂ€tzung vor ca. 10 Jahren, wobei ich seinerzeit auch noch regelmĂ€ĂŸig 2-3x pro Woche trainiert habe. Der „Einzelspielbetrieb“ lief bei mir immer „nebenher“. Mittlerweile hab ich das komplett eingestellt; ist mir einfach zu zeitaufwĂ€ndig. War aber mal norddeutscher Seniorenmeister Ü40 im Einzel und Doppel und im selben Jahr (2004?) deutscher Doppelmeister und Dritter im Einzel. Und mal Zweiter bei einer (seinerzeit noch sehr stark besetzten…) Landesrangliste.
Und ich hab jede Menge „richtig gute“ Spieler geschlagen in den letzten Jahrzehnten, aber das ist „normal“ bei meinem Spielsystem. Insgesamt bin ich zufrieden, sehr sogar;-)

Wenn du dich nicht zur Disposition bei der Wahl zum Spieler der Hinserie stehen wĂŒrdest, wer hĂ€tte von den Kandidaten den Titel verdient und warum?

zu allererst fĂ€llt mir da Marin Kostadinov ein. Wirklich beeindruckend, was der aus seinen Youngster-Truppen immer wieder rausholt. Außerdem ist er – auch wenn die Bilanz das nicht direkt widerspiegelt – der deutlich stĂ€rkste Spieler der diesjĂ€hrigen Oberliga und auch der letzten Jahre. Weiterhin Matti von Harten, der ne beeindruckende Entwicklung genommen hat und total „auf dem Boden geblieben ist“ dabei. Außerdem ne Vereinstreue sondergleichen zeigt. Beides gilt auch fĂŒr Sven Arnhardt (auch wenn mich die (fĂŒr mich undankbaren) Spiele gegen ihn immer „nerven“;-)).

Welche Ziele hast du dir persönlich fĂŒr die Zukunft gesetzt und welche Rolle spielt dabei SF Oesede?

Erstmal mĂŒssen wir die gute Hinrunde bestĂ€tigen; die RĂŒckrunde wird schwierig genug. Unter UmstĂ€nden können wir uns ja „vorne festsetzen“, aber zunĂ€chst einmal gilt es „nach hinten abzusichern“. Weiter – ich hab’s oben erwĂ€hnt – möchte ich versuchen, das Grundlevel noch so lange wie möglich zu halten. Deshalb werde ich aber gewiss nicht zum Asketen;-) „Meine Liga“ ist die Oberliga, und dort möchte ich auch gerne weiterhin spielen. Am liebsten in Oesede, und – um den Ereignissen vorzugreifen – ich werde fĂŒr die nĂ€chste Saison auf jeden Fall weiterhin dort zusagen. Mittelfristig wird die Oberliga durch die Klassenreduktion der Regional- und Oberligen „ohne Geld“ schwer zu halten sein. Da sind „Amateure“ wie ich es einer bin wichtig…;-)

Vielen Dank fĂŒr das spontane Interview, wen möchtest du abschließend noch grĂŒĂŸen?

Gern‘ geschehen;-) Alle, die mich kennen und die mich gewĂ€hlt haben. Aber auch die, die mich nicht gewĂ€hlt haben, damit sie es beim nĂ€chsten Mal vielleicht besser machen;-) Und die, mit denen ich mich mal angelegt hab‘ in den letzten Jahren. Eigentlich bin ich ganz nett. Wenn ich will;-)

(c) by sf-oesede.de