Die 6. Mannschaft erobert die TabellenfĂŒhrung

Spitzenreiter? So langsam aber sicher hat der Autor ein Déjà-vu zur vergangenen Saison, denn nach dem Sieg gegen die 2. Mannschaft aus Burg Gretesch findet sich die 6. Mannschaft plötzlich an der Tabellenspitze wieder! Dabei war der 8:2 Sieg letztendlich lange nicht so deutlich, wie er aussah.

In fast voller Montur rĂŒckten wir am Freitagabend auswĂ€rts in Gretesch an – zum ersten Mal mit gleich fĂŒnf Spielern. Lukas hatte sich bereiterklĂ€rt, fĂŒr das starke obere Doppel mit Finn zur VerfĂŒgung zu stehen (man munkelt, er hatte aber auch schon mit einem Auge auf einen möglichen Victorydöner geschielt). DafĂŒr gingen in den Einzeln Finn, Minh, Samuel und Julian an den Start. Burg Gretesch hielt dagegen mit Rak, Brockmeyer, Piepmeyer und HĂŒndorf.

Becker in seinem natĂŒrlichen Habitat. Foto: privat.

Unsere Doppel zeigten sich gewohnt stark: Sowohl Finn/Lukas als auch Minh/Julian brauchten nur einen Satz, um in die Partie zu gelangen, spielten dann aber weitgehend souverĂ€n die Spiele herunter (jeweils 3:1). Insbesondere Finn und Lukas lieferten sich mit Rak/HĂŒndorf eindrucksvolle Topspinrallyes, aber die gute Mischung auf Finns Offensivspiel und Lukas‘ Killerblocks zahlten sich letztendlich wieder einmal aus.

Finn und Lukas im oberen Doppel gegen Rak/HĂŒndorf. Foto: privat.
Minh und Julian im unteren Doppel gegen Brockmeyer/Piepmeyer. Foto: privat.

Die RĂŒckenstĂ€rkung der 2:0 FĂŒhrung half uns dann aber erst einmal recht wenig. Finn legte gegen Brockmeyer zwar gut los, verlor aber in der Folge zunehmend den Faden und musste am Ende seinem Kontrahenten gratulieren (1:3). Ähnlich sah es bei Minh aus, der nach RĂŒckstand gegen Rak sich zwar noch einmal einen Satz erkĂ€mpfte, letztendlich aber nicht wirklich sein Spiel auf die Platte bekam (1:3).

Finn gegen Brockmeyer. Foto: privat.

Aus 2:0 mach 2:2, aber anschließend sollte es wieder besser fĂŒr uns laufen. Julian ließ es beinahe gemĂ€chlich angehen und spielte souverĂ€n gegen Piepmeyer auf (3:0).

Auf der anderen Seite spielte der Autor gegen HĂŒndorf das Spiel des Abends. Im ersten Satz behielt er zwar noch die Kontrolle, der zweite Satz aber entwickelte sich in der VerlĂ€ngerung zu einer regelrechten Nervenschlacht. Statt einem Satz spielten die beiden nĂ€mlich eher zwei SĂ€tze, fĂŒr die die ZĂ€hltafel der Gastgeber irgendwann nicht mehr ausreichte: Beim Stand von 20:20 musste der Spielstand wieder auf 0 zurĂŒckgesetzt werden. Solche VerlĂ€ngerungen zeichnen sich in der Regel durch ein zurĂŒckhaltendes und abwartendes Spiel aus, aber hier war das ĂŒberhaupt nicht der Fall: Auf beiden Seiten entwickelten sich tolle Ballwechsel, was auch daran lag, dass Samuel zunehmend das GefĂŒhl bekam, hier gegen seinen Klon spielen zu mĂŒssen. Jeder Ball wurde von der Halle frenetisch bejubelt, denn es gab ein Problem: Der ZĂ€hler musste eigentlich schon lĂ€ngst in sein eigenes Einzel, weshalb der Marathonsatz das gesamte Spiel nicht unerheblich aufhielt.

Der entscheidende Satz gegen HĂŒndorf. Foto: privat.

Am Ende stand ein 24:22 fĂŒr Samuel, bei dem er selbst nicht so genau weiß, wie er das hingekriegt hat. Das Satzgewinn erwies sich jedenfalls als extrem wichtig: WĂ€hrend der Autor nach dem Satz etwas aus dem Wind war, hatte HĂŒndorf paradoxerweise Blut geleckt und ließ seinem Gegner in den nĂ€chsten beiden SĂ€tzen kaum eine Chance. Auch im Entscheidungssatz lag Samuel die ganze Zeit ĂŒber hinten, biss sich mit klugem Platzierungsspiel aber noch einmal in die Partie und konnte sie tatsĂ€chlich am Ende doch noch 11:9 fĂŒr sich entscheiden.

Wenig Zeit zum Verschnaufen blieb ihm allerdings nicht. Finn hatte bereits – zurĂŒck in alter Form – sein Duell gegen Rak 3:1 gewonnen, und so durfte Samuel direkt weiter gegen Piepmeyer spielen. Dass dessen unorthodoxes RĂŒckhandspiel dem Autor so gar nicht lag, ist noch untertrieben. Nur durch intensives Coaching war es ihm ĂŒberhaupt möglich, sich ansatzweise auf seinen Gegner einstellen zu können und am Ende denkbar knapp – und auch etwas glĂŒcklich – den Entscheidungssatz mit 11:9 noch zu gewinnen (3:2).

Bild: imgflip.com

Spielentscheidend wĂ€re das Spiel zu diesem Zeitpunkt aber ohnehin nicht mehr gewesen, denn Minh hatte bereits parallel den 6. Punkt gegen Brockmeyer gesichert. Nach einigen bitteren 5-Satz-Niederlagen in den letzten Spielen gelang es ihm endlich, sein eigenes Spiel auf die Platte zu bringen und das Duell in nur drei SĂ€tzen fĂŒr sich zu entscheiden. Julian erwies sich auch im zweiten Einzel gegen HĂŒndorf als absolute Bank im unteren Paarkreuz. Statt wie noch sein VorgĂ€nger benötigte er nicht fĂŒnf (bzw. eher sechs) SĂ€tze, sondern gewann souverĂ€n 3:0 – ein Sieg, der die langersehnten (und ebenso verdienten!) 1400 Punkte weiter festigte.

Julians Formkurve zeigt weiterhin nach oben.

Letzten Endes waren es an diesem Abend eher mentale als spielerische Duelle gewesen – und ein bisschen „Bayern-Dusel“ war auf unserer Seite vielleicht auch dabei. Mit den sehr sympathischen Gastgebern aus Gretesch konnte das Spiel auf jeden Fall anschließend bei KaltgetrĂ€nken ausgiebig analysiert werden. Und natĂŒrlich durfte auch der traditionelle Victorydöner nicht fehlen, bei dem noch große PlĂ€ne geschmiedet wurden.

V.l.n.r.: Samuel, Finn, Lukas, Minh, Julian. Foto: privat.
Der Victorydöner im Aroma. Foto: privat.

FĂŒr die Momentaufnahme der TabellenfĂŒhrung musste sich der Autor mit dem Spielbericht ganz schön beeilen, denn mit einem Sieg am Montag gegen unsere 4. Mannschaft vom OSC könnte uns Ex-TabellenfĂŒhrer Widukindland direkt wieder verdrĂ€ngen – allerdings auch mit einem Spiel Vorsprung.