Ovtcharov beklagt fehlende Entwicklung des TT-Sports

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Dimitrij Ovtcharov: Deutschlands Nummer 1 sieht eine rückläufige Tendenz im Tischtennis Sport

Tischtennis sei den großen Sportarten nicht näher gerückt, sagte Dimitrij Ovtcharov der Frankfurter Allgemeinen Zeitung:

Ich denke, wir stehen in Europa da, wo wir vor zehn Jahren auch waren.

Der Olympia-Dritte sprach von teils nicht nachvollziehbaren Regeländerungen bei Belägen und Bällen.

«Nichts davon macht den Sport für den Zuschauer attraktiver. Und mit den neuen Plastikbällen haben wir sogar große Schwierigkeiten, weil die Qualität von vielen Herstellern nicht so gut ist», erklärte Ovtcharov.

Der 27-Jährige bemängelte zudem schlecht organisierte Turniere, die den Sport abwerten würden, und zurückgehende Preisgelder. «Es ist einfach unbefriedigend, dass ich bei den größten Turnieren mindestens Dritter werden muss, um die Kosten zu decken. Normalerweise müsste ich sagen, ich spiele kein Pro-Tour-Turnier mehr», meinte Ovtcharov. Andere Spieler würden sogar drauflegen, um sich für Sponsoren oder Ausrüster oder Vereine interessant zu machen.

«Wenn wir die Bälle verbessern könnten, Chancengleichheit beim Equipment hätten und nur gute Turniere veranstalten würden, würden wir uns in die richtige Richtung bewegen. So aber entfernen wir uns mehr und mehr davon und haben die Quittung dafür bekommen», meinte Ovtcharov zusammenfassend.

Dennoch ist er immer noch erfolgshungrig. Eine WM-Einzelmedaille und eine noch Olympia-Medaille mit noch schönerer Farbe als Bronze nannte Ovtcharov trotz der schier übermächtigen Konkurrenz aus China als Ziele. Er betonte: «Für mich ist Tischtennis Beruf, Berufung und Liebe.

Quelle: shz.de/dpa