Das hätte man auch einfacher haben können! Unentschieden gleich aufschreiben und Abschlussbierchen trinken. Was hätten wir Blut Zeit, Schweiß und Tränen Nerven sparen können. Aber nein, die beiden Kapitäne Andreas Stahmeyer und Burkhardt Arends bestehen auf einem regulären Wettkampf und alle machen mit.
Mittwoch Abend, 20 Uhr in Halle B. Etwas überraschend, nämlich gerade mal zwei Tage nach dem Staffeltag, treffen die 5. und 6. Herren schon zum ersten Punktspiel der Rückserie aufeinander.
Die Sechste, wie fast immer in ihrer Stammformation mit Jan-Hendrik Mons, Martin Pilath, dem wieder genesenen Anton Große, Hartmut Stiehl, Tom Ziemann und Andreas Stahmeyer. Die Fünfte mal wieder mit einer Überraschungsaufstellung in Person von Lasse Treger, Hajo Holst, Burkhardt Arends, Stefan Fangmeier, Axel Schiemann und Ersatzverstärkung Julian Rickmann aus der Siebten.
War noch im Hinspiel die Fünfte in der Favoritenrolle, so ist es diesmal umgekehrt. Nach der üblen 3:9-Rutsche aus dem Hinspiel (wir berichteten) „genießt“ die Fünfte nun ihre Außenseiterrolle und wird ihr beim Doppelstart auch gleich gerecht. Mit 0:3 gelingt ein „Bombenstart“ in die Rückserie. Lediglich die neue Formation Holst/Arends kann das Doppel 1 der Sechsten Mons/Pilath in den fünften Satz zwingen.
Im oberen Paarkreuz ist Hajo dann bei seinem Einzel-Comeback gegen Jan-Hendrik schnell auf der Verliererstraße. Lasse macht es besser und kann Martin bezwingen.
In der Mitte tobt die Nervenschlacht zwischen dem Autor und Hartmut über volle fünf Sätze und zum eigenen Erstaunen und dem einiger Beobachter geht dieser Punkt an die Fünfte. Burkhardt hingegen kommt gegen Anton diesmal gar nicht klar und muss schnell gratulieren.
Unten geht’s Axel ähnlich. Andreas macht hier den nächsten Punkt für die Sechste. Unser Ersatzmann Julian spielt aber gegen Tom groß auf und hat sogar schon in Satz 3 drei Matchbälle, die er aber nicht nutzen kann. Satz 3 und 4 gehen so an Tom, doch Julian hat glücklicherweise „noch nicht fertig“ und holt sich den fünften Satz und der Fünften so den dritten Punkt.
Beim Stand von 3:5 geht es in die zweite Einzelrunde. Dort kann auch Lasse sich gegen den starken Jan-Hendrik oben nicht durchsetzen. Doch Comebacker Hajo liegt das Spiel von Martin und er holt sich trotz gefühltem siebenjährigen Trainingsrückstand und brandneuem Schläger mit ungewohntem Frischklebeeffekt den Sieg in drei Sätzen.
Auch Burkhardt ist nun konzentrierter. Er besiegt Hartmut mit 3:1. Und auch der Autor kann, noch euphorisiert durch seinen ersten Einzelsieg, gegen Anton punkten. Das wiederum motiviert auch Axel. Er gewinnt gegen Tom und plötzlich steht es nur noch 7:7. Geht da doch noch was für die Fünfte?
Julian muss jetzt gegen Andreas antreten, während an der Nebenplatte auch schon das Schlussdoppel startet. Julian gelingt es, Andreas nach 0:2-Rückstand noch in den Entscheidungssatz zu zwingen, aber Andreas, der alte Fuchs und Fighter, behält die Nerven und macht den achten Punkt für sein Team.
Jetzt ist im Schlussdoppel immerhin theoretisch noch ein Unentschieden drin. Doch ist das nach der verheerenden Leistung von Fangmeier/Treger zu Spielbeginn überhaupt denkbar? Schließlich steht auf der anderen Seite das erfolgsgewohnte Doppel 1 Mons/Pilath.
Es entwickelt sich tatsächlich ein munteres Spielchen mit zeitweise spektakulären Ballwechseln, und in den kritischen Momenten packt Lasse dann seine Zaubervorhand aus und zeigt was geht, wenn er nur jeden zweiten Ball spielen muss und seine Beine erstmal in Bewegung sind. 😉
So geht der erste Satz an die Fünfte. Der zweite läuft umgekehrt. Den dritten Satz holen wir uns wieder und mit der 2:1-Führung im Rücken können wir auch den vierten umbiegen. Endstand 8:8, bei 31:31 Sätzen. Ausgeglichener geht’s kaum.
Und wem hilft das jetzt? Zuallererst wohl der Konkurrenz aus Voxtrup und Atter. Aber was soll’s? Spaß hat’s trotzdem gemacht und die Saison ist noch lang. – Wer weiß, sollte es die Fünfte schaffen, ihre „tiefe Bank“ mit Tom Heiber, Klaus Jansen, Markus Möller und Sebastian Otten in den verbleibenden Spielen clever einzusetzen, ist vielleicht noch der ein oder andere Punkt mehr als in der Hinrunde drin.