6. Mannschaft holt (doch noch) die Herbstmeisterschaft

Ich gebe zu, der Autor hat zwischenzeitlich nicht mehr zu 100% dran geglaubt. Am gestrigen Abend sicherten wir uns nach dem Sieg gegen Sutthausen mit einem denkbar knappen Vorsprung vor dem punktgleichen Widukindland doch noch den 1. Tabellenplatz – letztendlich hĂ€tten wir kaum ein Einzel mehr verlieren dĂŒrfen. Dadurch verbleiben wir in der Hinrunde tatsĂ€chlich ungeschlagen, auch wenn die Saison zwischenzeitlich von Unentschieden geprĂ€gt war, die aber am Ende den Unterschied ausmachten.

Man beachte den „Abstand“ zu Platz 2. Quelle: mytischtennis.de

Dass dieser Unterschied hauchdĂŒnn war und zwischendurch zu teils sehr verwirrenden Rechenspielen fĂŒhrte, lag vor allem an unserem Duell gegen Voxtrup letzte Woche. Im Vorhinein wussten wir, dass wir eigentlich zwei Siege aus zwei Spielen brauchten. Wir durften auf jeden Fall erst einmal nicht verlieren – und eine Niederlage stand an dem Abend mehr als einmal vor der TĂŒr. Die einst als Titelfavorit gehandelte 1. Mannschaft vom VfR Voxtrup hatte zwar zu Beginn der Hinserie Ausfallprobleme gehabt, zeigt sich mittlerweile allerdings in alter Form. Nicht umsonst sind sie neben uns die einzige Mannschaft, die dem TabellenfĂŒhrer Widukindland bisher Punkte abnehmen konnte.

In fast alter Tradition starteten wir daher in 5er-Besetzung (Finn, Minh, Samuel, Julian, Lukas), um unsere eingespielten Doppelkonstellationen an den Start zu bringen. Der Plan ging aber an dem Abend ĂŒberhaupt nicht auf, beide Doppel gingen mit 2:3 verloren.

Lukas und Finn gegen KrĂŒger/Beckmann. Foto: privat.
Minh und Julian im Doppel gegen Richter/Köhne. Foto: privat.

Ungute Erinnerungen kamen da an vergangene Fehlstarts auf, die bislang noch stets in einem Unentschieden geendet hatten. Vom notwendigen „Miracle Run“ war schon die Rede, aber der ließ vorerst auf sich warten: Der wiedererstarkte KrĂŒger ließ Minh kaum eine Chance (0:3), und auch Lukas verlor unten deutlich gegen Köhne (0:3).

Minh gegen KrĂŒger. Foto: privat.

Erst Finn gelang gegen Richter der erste Punktgewinn (3:1). Samuel vergab im 3. Satz gegen einen starken Beckmann (der fĂŒr den Autor völlig unverstĂ€ndlicherweise noch ohne Punktgewinn diese Saison ist) mehrere MatchbĂ€lle, gelang allerdings im anschließenden Satz nach 1:7 RĂŒckstand noch das kleine Comeback (3:1). Das anschließende Spiel zwischen Finn und KrĂŒger zeigte sich als hochklassiges Duell zwei der besten Spieler der Liga. Finn musste alles reinlegen und setzte KrĂŒger lange Zeit gut unter Druck. Im 5. Satz fand das Spiel dann beim Stand von 11:12 leider ein unwĂŒrdiges Ende: Fehlaufschlag (2:3).

Finn im Duell gegen KrĂŒger. Foto: privat.

Beim Zwischenstand von 2:5 hĂ€tte uns also jede weitere Niederlage das Unentschieden gekostet – und damit auch jegliche Chancen auf Platz 1. Doch trotz Finns knapper Niederlage nahm der „Miracle Run“ langsam Fahrt auf: Minh spielte ebenso souverĂ€n gegen Richter (3:0) wie anschließend auch Samuel gegen Köhne (3:0). Die Last lag also auf Lukas‘ Schultern. Der Druck war hoch, aber Lukas bewies sich als wahres Mentalmonster. Im 4. Satz lag er schon deutlich hinten, erarbeitete sich dann aber geduldig und fokussiert Punkt fĂŒr Punkt und riss das Spiel doch noch mit 3:2 herum.

Lukas im entscheidenden Spiel gegen Beckmann. Foto: privat.

Zusammen mit dem als Zuschauer anwesenden KapitĂ€n von Widukindland begannen anschließend direkt die Rechenspiele. Mit einem Sieg am Montag gegen Sutthausen wĂ€ren wir exakt punktgleich mit Widukindland. Wenn der Autor das Regelwerk richtig interpretiert (und er war/ist sich da nicht so sicher), so hĂ€tte ein 8:2 gegen Sutthausen fĂŒr den 1. Platz gereicht (je nach Spiel-/SatzverhĂ€ltnissen), aber so richtig wusste das niemand so genau. Das sollte im „Hexenkessel von Sutthausen“ (Zitat des Kontrahenten) nicht einfach werden, weshalb es gestern Abend galt, gegen die 2. Mannschaft aus Sutthausen jeden Punkt mitzunehmen.

Bild: imgflip.com

Anders als noch gegen Voxtrup ging die 5er-Besetzung (Finn, Julius, Minh, Samuel, Julian) dieses Mal zum GlĂŒck auf: Minh holte mit Julian souverĂ€n das erste Doppel gegen Böhm/Cordes (3:0). Samuel und Julius hatten es hingegen mit dem unangenehmen Noppenspiel von Heinicke (neben Osterfeld) zu tun, stellten sich aber im Laufe des Spiels gut darauf ein und gewannen am Ende knapp mit 3:2.

Vor allem Julius erwies sich an diesem Tag in Topform. Gegen Heinickes Noppenspiel brauchte er einen Eingewöhnungssatz, stellte anschließend aber gut um, gewann zwei SĂ€tze in der VerlĂ€ngerung und entschied auch den vierten und letzten Satz fĂŒr sich (3:1). Fast identisch verlief sein Spiel gegen Böhm, in dem sich beide tolle Ballwechsel lieferten. Julius lief dabei immer wieder RĂŒckstĂ€nden hinterher, bewies aber enorme mentale StĂ€rke und gewann auch dieses Spiel letztendlich mit 3:1. GrĂ¶ĂŸere Probleme gegen Böhm hatte Finn, auf dessen Angriffsspiel sein Gegner mit guten KonterbĂ€llen antwortete und am Ende den lĂ€ngeren Atem bewies (2:3).

TatsĂ€chlich sollte dies die einzige Niederlage des Abends bleiben. Zwar sah es fĂŒr Julian gegen das Abwehrspiel von Osterfeld lange gar nicht gut aus. Nach 0:2 RĂŒckstand bewies allerdings auch er NervenstĂ€rke und drehte die Partie noch mit 3:2. Auch Finn gelang im zweiten Einzel ein eindrucksvolles Comeback gegen Heinicke, dessen Noppenspiel ihn erst zur Verzweiflung brachte, anschließend aber durch ihn gekonnt ausgespielt wurde (3:2). Samuel gewann mehr oder minder unspektakulĂ€r gegen Cordes (3:0) und anschließend durch ein Geduldsspiel auch gegen Osterfeld (3:1). Im letzten Einzel des Abends ließ Julian gegen Cordes dann in drei deutlichen SĂ€tzen ĂŒberhaupt nichts mehr anbrennen.

Bild: imgflip.com

Statt 8:2 also ein 9:1, womit dann auch klar war, dass die Herbstmeisterschaft damit sicher war. Ein Ergebnis, das uns wohl die wenigstens zu Saisonbeginn zugetraut hĂ€tten (außer natĂŒrlich Minh, der das wie immer „selbstbewusst“ vorausgesagt hatte). Der Sieg wurde anschließend bei KaltgetrĂ€nken mit den ĂŒberaus sympathischen Gastgebern aus Sutthausen ausgiebig gefeiert. SelbstverstĂ€ndlich durfte an diesem Abend auch der Victory-Döner nicht fehlen – immerhin hatte der Autor im Überschwang der GefĂŒhle versprochen, diesen zu spendieren. Die Stimmung war hierbei tatsĂ€chlich besser, als man das den etwas bedröppelt guckenden Leuten auf dem Gruppenbild ansieht. Immerhin stellte man auch fest, dass wir uns (so erzĂ€hlt man, der Autor hat keine Ahnung) anscheinend fĂŒr den Bezirkspokal qualifiziert haben dĂŒrften – mal schauen


V.l.n.r.: Minh, Julius, Samuel, Finn, Julian. Foto: privat.
Das Victory-Brot vor dem Victory-Döner. Foto: privat.