Wie schafft man es in einer stressigen Woche die Artikel vom vergangenen Wochenende noch rauszubringen, bevor schon wieder die nächsten zwei Spiele am WE gegen Brandlecht-Hestrup (Samstag) und Sparta Werlte (Sonntag zuhause um 14 Uhr in Halle B) anstehen?
Ganz einfach, man komprimiert und kürzt was das Zeug hält.
So fangen wir gleich mit dem Samstag des letzten Hammer-Wochenendes an, das auch als „erstes Wochenende der Wahrheit“ tituliert wurde. Es ging nach Pfotenhauer-City, besser bekannt als Ankum, nahe des Friedhofs/Kirche/Griechen, gegen den Tabellenführer der Bezirksliga, dem SV Quitt.
„Wir hätten wissen müssen, dass dieser Samstag nicht zu unserem Glückstag mutieren sollte.“
Mirko Kretschmer hatte seine Frühstücks-Zelebration zu Hause zu sehr ausgedehnt, sodass das Auto mit Krüger/Härtel/Kretschmer erst 25 Minuten später vom OSC-Parkhaus gen A1/Ankum losrollte.
Dominik von der Haar meldete sich leider berechtigterweise kurzfristig Freitagmorgens aufgrund gesundheitlicher Probleme ab, sodass die Telefonleitung im Hause Härtel mächtig glühte, um Ersatz für Samstag und Sonntag zu ergattern. Dies stellte sich wie befürchtet als große Aufgabe heraus. Schließlich waren die meisten schon tutto completto ausgebucht und teils nicht einmal in Osnabrück anzutreffen.
Umso schöner war es, als sich Uli Kasselmann freiwillig bereit erklärte, seinen freien Tag mit seinen zwei Kindern und fünf weiteren verschwitzten Kerlen zu teilen und gleichzeitig das „good old doppel“ mit Stefan wiederaufleben zu lassen.
Auch Philipp Lauenstein bewegte sich auf uns einen Schritt zu und sagte am Freitagnachmittag für das zweite Topmatch (sonntags) gegen die Konkurrenz aus Riemsloh zu.
In Ankum angekommen fand man eine Schule samt anliegender Turnhalle vor, in der wir uns in den nächsten Stunden harte Matches liefern würden. Ein Relikt aus alten Zeiten zierte den Schulhof, ein Brunnen dessen Öffnung mit einem Gitter gesichert war, um tiefes Fallen ins schwarze Unbekannte zu verhindern. Oder vielleicht doch, um etwas am Ausstieg/Aufstieg zu hindern?
Man sagte uns, dass die Halle samt Schule in nächster Zeit dem Erdboden gleich gemacht würde. Sollten wir also hier verlieren, würde die Schmach der Niederlage ewig ans uns haften und die Revanche am selben Ort nie passieren. *BRB*: Halt! Nicht so negativ ;)!
Im Inneren beschallte Musik die Halle und mehrere Kisten unterschiedlicher Marken waren passend platziert, um sich schon während des Einspielens auf’s „Zusammen danach“ zu freuen.
Am Schreibpult saß ein Mann mit asiatischen Wurzeln, der später die teils bedauerlichen Ergebnisse auf dem Spielblock notieren sollte. Doch wer war der Mann? Das Gesicht kam einen bekannt vor. Und Tatsache, meine Vermutung diese Person vor gefühlten 15 Jahren beim VfL Osnabrück angetroffen zu haben, bestätigte sich. Es war kein anderer als Kenji Fuchiharas Papa (ahhhhhhhh, genau der), dessen Sohn (also Kenji) mit Gunnar Hellmann und Co. beim VfL Osnabrück zu Oberliga-Zeiten in der alten Backhaushalle spielte.
Das Spiel sollte beginnen, und Thomas Levien setzte dem Ganzen die Krone auf, als er in der Eröffnungsrede unsere lange Serie von ungeschlagenen Spielen erwähnte und den Ankumern die letzten fehlenden 5% Motivation spritzte.
Es lief super zu Beginn! Nach verlorenem ersten Satz dominierten Thomas und Oliver ihr Doppel gegen Küthe/Droppelmann und setzten sich mit 3 zu 1 durch. Mirko und Tobias waren in den Doppeln zuvor stets bemüht gewesen, schafften es jedoch nicht, den Sack in den einzelnen Sätzen zuzumachen. Dies sollte dieses Mal im Spiel gegen das beste Doppel der Liga, Torliene/Zwirner nicht passieren. Nach gewonnenem ersten Satz und Ausgleich in Satz 2, führten Mirko/Tobias im Dritten bereits mit 10:6. Gut, dass eine Auszeit bei 10:9 die nötige Ruhe bereitete und die Jungs das Ding durchzogen! Strike!! Mit 3:1 sorgen die beiden für eine faustdicke Überraschung!
Doppel 3 soll genauso laufen. Denkste! Uli & Stefan halten die Partie mehr als offen. Beim Stand von 1:1-Sätzen, gelingt es uns nicht, in der Verlängerung den Sack zuzumachen. Mehrere Satzbälle, aber es soll nicht sein. Erst serviert Uli bei 11:10 einen Tennis-Sidespin-Aufschlag perfekt auf die Linie, kommentiert jedoch mit „falsch“ den Service und der Gegner nimmt bedauerlicherweise das Geschenk an, statt fair play-technisch eine Wiederholung anzustreben. Dann erreichen wir noch den fünften Satz, schaffen es jedoch nicht bei 9:8-Führung das Ganze nach Hause zu bringen.
In der Zwischenzeit spielt Thomas am anderen Tisch gegen Zwirner groß auf. 2:1-Führung, 10:8-Führung und die Prophezeiung nimmt seinen Lauf. Wie schon im Doppel 3 gibt es doch noch ziemlich unglücklich die nächste Niederlage zu sehen.
Statt einer „vorentscheidenden“ 5:0-Führung steht es nur 3 zu 2 für uns.
Mario Langer, Weltenbummler im Tischtennis, betritt den Raum und sorgt mit seinen raffinierten Tipps für eine symbolische Wendung.
Stefan verliert (leider ohne „Keine Macht den Noppen“-T-Shirt) nach zwei 8:4-Führungen mit 0:3 gegen Kurze-Noppen-Auf-Vorhand-Mann Küthe mit 0:3. Besonders trifft ihn, dass ab Satz 2 und kurzem Aufenthalt auf dem WC nicht einmal mehr Klopapier zu finden ist. Pure Absicht ;)! Tobias findet ebenfalls keine Ruh auf’m Klo und verliert „arschknapp“ mit 2:3 gegen Anti-Mann Droppelmann.
Oli gewinnt am Nachbartisch gegen Torliene. Kretsche führt gegen Kessen-Albers mit 10:5 im ersten und lädt tatsächlich wie auch später Uli Kasselmann zum Satzverlust ein. Beide werden letzten Endes jeweils mit 3:2 das Spiel noch drehen könnnen.
Uli erweist sich an diesem Tag als besonders bissig. Nach seinem sensationellen 3:1-Erfolg gegen den besten Spieler des unteren Paarkreuzes, Thorsten Sandbrink, ist er jubeltechnisch kaum zu bremsen. Klasse Uli!!!
In der zweiten Hälfte des Spiels wendet sich das Blatt. Thomas hat keine Chance gegen Torliene, und Oliver gibt eine 2:0-Führung aus der Hand und verliert mit 12:10 im Fünften.
Tobias agiert unglücklich und muss sich nach toller Aufholjagd im Vierten mit 10:12 geschlagen geben. Stefan gewinnt 3:0 gegen Droppelmann und hält damit die Chancen auf einen Punktgewinn aufrecht.
Da Mirko jedoch gegen Sandbrink mit 1:3 unterlegen ist, Uli wie erwähnt auch sein zweites Game nach 8:10 und 1:2-Sätzen Rückstand noch gewinnt, muss das Schlussdoppel entscheiden.
Da Torliene noch einen Termin hat, wird kurzen Prozess gemacht, und die erste Niederlage seit dem 31.03.2012 (damals 7:9 gegen Riemsloh) ist damit besiegelt.
Anschließend gibt es noch ein Feierabendbier mit den Kollegen aus Ankum und der Abend vorm Riemsloh-Spiel endet beim nahegelegenen Griechen Zorbas.
Mirko und Stefan atmen Tzatziki kräftig ein und werden sich am nächsten Tag damit ein Dutzend Freunde machen. Auch alle WC-Gänger kommen auf Ihre Kosten. Klopapier ist dort reichlich vorhanden.
Auf dem Weg nach draußen, wird Tobias „Schönen Abend“-Spruch mit einem „Spastis!“ vom Nachbartisch (irgendwelche Bauern … ;)) gekontert.
Ein Spruch, der uns für den nächsten Tag nachhaltig motivieren wird ;).