„Am Ende war alles gut.“
Nach einem gerechten Unentschieden saßen wir gemeinsam mit den Bawinklern in ihrem neuen, selbst angelegten Clubraum und wurden bestens von Koch Uli Burke mit leckeren Würstchen samt Brötchen und Senf versorgt und hielten noch den ein oder anderen Schnack über Gott und die Welt.
Was jedoch davor passierte, war leider nicht immer das, was man unter einem angenehmen und fairen Spiel versteht.
Kurzfristig wurde am Samstag morgen der Treffpunkt vom Marienhospital (Dome durfte noch arbeiten) auf den OSC-Parkplatz verlegt, da man die Linken-Demo und Parkplatzsituation schlecht einzuschätzen wusste. Stefan sammelte Dome trotz alledem auf der Arbeit und dann Mirko und Tobi beim OSC ein. Die Kollegen von der 1. Herren, die später in Oldenburg brillieren und sieben von neun Fünf-Satz-Spielen gewinnen werden, wurden auch noch vor Ort begrüßt, bevor sie auf die A1 verschwanden.
Angekommen in Bawinkel und der örtlichen Spielstätte, die erste Entdeckung von Tobias, der ein „Pissoir mit Deckel“ auf dem Männerklo begutachtet. Eine Highline-Ausstattungsvariante, die bisher in anderen Turnhallen nicht zum Tragen kam ;).
Zwei Platten sind in der Halle aufgebaut. Mirko und Tobi machen sich ans Einspielen. Dome und Stefan warten außerhalb des Courts aufs Zocken. Ein Tisch wird nun noch aufgebaut, wo tendenziell mindestens noch eine weitere Platte daneben mit viel Platz stehen könnte. Leider werden wir nicht zum Einspielen an dieser Platte eingeladen, stattdessen steht nun ein Bawinkler an der Platte und wartet darauf, dass der nächste eintreffen wird. Als wir fragen, ob wir uns Einspielen können, wird das verneint. Als wir darum bitten, ob nicht noch eine weitere Platte gestellt werden könnte, kommt die Antwort: „Kein Platz für eine weitere Platte“. Der Konter: „Da ist doch genug Platz“ wird mit „Dann müsst Ihr sie aber selber aufbauen“ verbal unterstrichen. Stefan und Dome schütteln die Köpfe, gehen in den Geräteraum und ziehen sich einen weiteren Tisch heraus. Das Netz wird von uns montiert und wir spielen uns zähneknirschend ein.
Diese schlechte Anfangsstimmung wird bestimmte Personen das ganze Spiel über begleiten und nicht bei jedem zu einer weiteren Motivationsspritze führen, sondern teils eher ins Gegenteil umschlagen, was am Tisch vom Verhalten her genauso wenig dazugehört und wofür wir uns genauso entschuldigen müssen. Sorry Jungs!
Im Doppel verpassen wir es, wie gewohnt einen guten Start hinzulegen. Thomas und Oli gewinnen klar, Mirko und Tobias haben Möglichkeiten, lassen sie jedoch ungenutzt. Dominik und Stefan kommen gegen die Monster-Noppen von Philipp und Siemers nicht ins Spiel, fangen sich dann schnell und sind bis zum 2:1 und einem 8:4 auf einem sehr guten Weg Richtung Matchgewinn. Der Gegner kommt auf 8:8 ran, und wir schaffen es trotz alledem auf 10:9 das Ganze „auszubauen“. Dumm nur, dass wir den Matchball nicht verwerten und Satz 5 mit 4:11 klar abgeben.
1:2 nach den Doppeln!
Oliver findet heute nicht in sein Spiel und verliert beide Spiele im oberen Paarkreuz. Thomas gewinnt hauchdünn gegen Schultealbert mit 11:9 im Fünften und nimmt Lübbers dank perfektem Blockspiel mit 3:0 auseinander. 2:2 oben!!
Das was den Tischtennissport laut Überschrift nicht fördert, passiert weiterhin immer mittendrin. Es ist jedoch Alltag in den Spielen unterer Klassen, weshalb wir unbedingt mal, auch als Appell an alle anderen Vereine, explizit drauf eingehen wollen. Ein toller Ballwechsel, der Spaß macht und die wenigen Zuschauer bestens unterhält. „Leider“ ist am Anfang des Ballwechsels ein kleiner Netzroller passiert, danach wurden mehrere Bälle ohne Berührung von Kante und Netz auf tollem Niveau geschlagen und letztlich mit einem klasse Endschlag der Punkt finalisiert.
Was in anderen Sportarten von den Teammitgliedern und Zuschauern gefeiert und angemessen beklatscht werden darf, wird im Tischtennis in den „unteren“ Klassen nicht geduldet. Ein trauriges Faktum, das es in den oberen Klassen des Tischtennissports nicht gibt, aber noch nicht bis in die Tiefen des Tischtennissports vorgedrungen ist. Mit einem bösen, wütendem und ekligen Ton: „Das war doch Netz, super dass Ihr klatscht!„, können wir in unseren unteren Klasse in Zukunft keinen Zuschauer gewinnen. Vielleicht sollte das mal jeder Mannschaft und jedem Spieler bewusst werden, dass wir besonders Außenstehende vergraulen und uns selbst zu Witzfiguren machen. Denn schließlich gehören Kante und Netz zum Tisch dazu und bedeuten nur, dass derjenige im Spiel ein Wagnis auf sich genommen hat, diesen Ball auf die jeweilige Grenze des Tisches zu platzieren. Es gehört also auch Mut und Können dazu, und nicht nur Glück wie vielerorts behauptet wird.
Da wir diese „Regel“ der unteren Klasse ein wenig „respektieren“ müssen, versucht man sich schon daran zu halten. Keiner klatscht extra, wenn ein Netzroller passiert. Im Spiel passiert es dann, dass man so etwas übersieht. Dass man dann blöde Kommentare und böse Blicke zurück bekommt, muss einfach nicht sein!
Zum Spiel zurück:
In der Mitte ist Uli Burke heute einen Tick besser. Stefan kann seine schlechte Laune nicht in positive Bälle umwandeln und muss mit 11:9 im Vierten gratulieren. Tobias erleidet ein ähnliches Schicksal, kann sich jedoch knapp gegen Holger Siemers (Gute Besserung!) behaupten. Stefan kann nach knappem ersten Satz gegen Holger nachlegen, ist jedoch verwundert, als er bei 10:0-Spielstand bei eigenem Aufschlag den Anstandspunkt liefert, und danach nochmal kämpfen muss und erst bei 11:3 jubeln darf.
Unten ist heute mit dem schläfrigen Mirko nicht viel anzufangen. Gegen Philipp hat er bei 2:1-Führung noch alles in der Hand, schafft es jedoch nicht nochmal ins Spiel zu finden. Eine Aufgabe erleben wir dann gegen Meer, dem er nichts entgegenzusetzen hat. Dominik schafft es in beiden Spielen eine Wende herbeizuführen und sich letztlich mit 3:2 über Philipp und 3:1 über Meer durchzusetzen.
7:8!!!
Im Abschlussdoppel feuern wir nochmal kräftig an und atmen durch, als in Satz 2 Thomas und Oli die richtigen Akzente setzen und damit den Wegweiser zum 3:0 ebnen.
Ein Unentschieden, mit dem wir sehr gut leben können.
Wegen allem anderen: Schwamm drüber, Lebbe geht weiter. Keiner ist nachtragend!