Nach einem fulminanten Saisonauftakt in der Kreisliga hat die 6. Mannschaft offenbar ein neues Hobby für sich entdeckt: unentschieden spielen. Gleich drei der letzten vier Spiele gingen am Ende des Tages 5:5 aus. Ist man damit jetzt eigentlich zufrieden oder unzufrieden? So ganz wissen wir es selbst nicht, aber zumindest war jedes Unentschieden hartumkämpft.
Bereits vor einigen Wochen trafen wir auswärts auf Schölerberg II (Meinhard Heyen, Patrick Buschmann, Christian Lang, Lutz Hüttemeyer). Zum langersehnten Duell zwischen Patrick Buschmann und Samuel kam es allerdings nicht, da der Autor nach zwei außerplanmäßigen Einsätzen wieder ins untere Paarkreuz neben Lukas Becker rückte. Dafür konnte oben an der Seite von Julius endlich Finn sein Comeback-Debüt geben.
So fand das einzige Aufeinandertreffen der beiden Bekannten Buschmann – Arends lediglich im Doppel statt, und das entschied der Schölerberger deutlich für sich. Das bislang eigentlich sehr starke Doppel aus Samuel und Julius fand überhaupt nicht in die Partie hinein und konnte dementsprechend Buschmann/Heyen kaum etwas entgegensetzen (0:3). Dafür zeigte das neu formierte Doppel aus Finn und Lukas, dass in ihnen großes Potential steckt. Obwohl noch nicht ein einziges Mal zusammen überhaupt trainiert, spielten sie zuweilen groß auf, mussten jedoch nach einem unglücklichen 5. Satz letztendlich Lang/Hüttemeyer gratulieren.
In den Einzeln hingegen schien sich das Blatt zunächst zu wenden. Julius biss sich ins Duell gegen Heyen rein, stellte sich gut auf seinen Anti ein und entschied am Ende die Partie mit 3:1 für sich. Auf der anderen Seite begann Finn eindrucksvoll gegen den Überflieger Buschmann, gab aber nach hoher Satzführung den ersten Satz doch noch her und fand anschließend nicht ins Spiel zurück (0:3). Samuel gewann souverän gegen Hüttemeyer (3:0), während Lukas sich schwer gegen das wenig schnittanfällige Spiel von Lang tat (1:3).
In der zweiten Hälfte sah es zunächst nicht besser aus: Julius versuchte gegen Buschmann alles, wehrte im dritten Satz mehrere Satzbälle ab und holte den Satz in der Verlängerung, bevor er dann doch seinem Gegner gratulieren musste (1:3). Mit der 5:2 Führung hatte Schölerberg nun mehrere Matchspiele vor sich – eine Aufholjagd musste her. Finn ließ sich nicht lang bitten und spielte bockstark gegen Heyen auf. Zwar haderte er immer wieder mit dem Anti seines Gegners (wenn auch mehr gedanklich als wirklich spielerisch), erwies sich allerdings als blitzschnell an der Platte und zog einen Topspin nach dem anderen (3:1).
Nachdem auch Lukas sein Duell gegen Hüttemeyer schnell zur Entscheidung brachte (3:0), lag es an Samuel. Nach dem ersten Satz sah es zunächst danach aus, als würde auch der Autor an dem „unorthodoxen“ Spiel von Lang verzweifeln. Zum Glück gelang es ihm dann aber doch, in der Folge mutiger aufzuspielen und mit einem 3:1 Sieg noch das Unentschieden zu sichern.
In identischer Konstellation kam es gestern zum Aufeinandertreffen mit der ersten Herren aus Hellern (Kersting, Zimmann, Bu, Adriaan Scharf), und auch hier zeigte sich ein ähnlicher Spielverlauf. Im oberen Doppel legten Samuel und Julius gegen Kersting/Zimmann zunächst gut los, doch sehr starke Phasen wechselten sich immer wieder mit mindestens ebenso schwachen Phasen ab. Bei 2:10 Rückstand im 5. Satz glaubte wohl keiner mehr an ein Comeback, aber manchmal hilft ja auch genau das: Beide schossen mehr oder weniger blind jeden Ball, und ehe man sich versah, stand es auf einmal 8:10. Doch das Timeout von Kersting/Zimmann erfüllte seinen Zweck, das Doppel ging letztendlich trotzdem an Hellern. Ähnlich sah es im unteren Doppel aus, in dem Finn und Lukas ihren Gegnern Bu/Scharf nach 8:11 Niederlage im 5. Satz gratulieren mussten.
In den Einzeln erwies sich insbesondere das obere Paarkreuz aus Hellern an diesem Tag als Waffe. Während Finn mit tollem Offensivspiel zwar sein Duell gegen Zimmann für sich entscheiden konnte (3:1), verzweifelte Julius trotz schöner Ballwechsel an seinem Kontrahenten Kersting (0:3). Schon wieder hinten, und schon wieder musste ein Comeback her, und dafür sorgte an diesem Abend vor allem das untere Paarkreuz. Lukas zeigte eindrucksvoll, was in ihm steckt, und bezwang Bu mit einer guten Balance aus einem druckvollen Blockspiel und überlegten Angriffen. Nach 2:0 Führung wackelte er zwar kurz, bewies im 5. Satz aber Nervenstärke (3:2). Samuel spielte gegen seinen Angstgegner Scharf die meiste Zeit überzeugend, solange der Autor selbst ins Angriffsspiel überging und dies nicht seinem Kontrahenten überließ (3:1).
Mit einem Zwischenstand von 3:3 zeichnete sich – vor den Augen eines gutgefüllten Publikums – ein regelrechter Krimi ab, der sich insbesondere im oberen Paarkreuz fortsetzte. Finn kam gegen Kersting zunächst ebenso wenig ins Spiel wie noch zuvor Julius. Mit dem Rücken zur Wand (2:8 Rückstand im 3. Satz) fightete er sich jedoch noch einmal ins Spiel, drehte den Satz spektakulär und erzwang auch anschließend den Entscheidungssatz. Unglücklicherweise verlief dieser aber so gar nicht nach seinen Wünschen, weshalb die Aufholjagd letztendlich unbelohnt blieb (2:3). Auch Julius verließ nach einer Aufholjagd im 5. Satz letztendlich sein Glück (2:3).
Ein cleaner Topspin von Finn gegen Kersting. Video: privat.
Unser unteres Paarkreuz erwies sich aber auch weiterhin als sichere Bank. Lukas ließ gegen Scharf nichts anbrennen und bezwang seinen Gegner mit 3:0. Und auch Samuel behielt gegen Bu die Oberhand und gewann überraschend deutlich ebenfalls mit 3:0.
Nach mehrfachen Rückständen in beiden Spielen können wir also zufrieden mit den Unentschieden sein, wenngleich vor allem im letzten Spiel gegen Hellern aufgrund der vielen verlorenen 5-Satz-Duelle sicherlich mehr drin gewesen wäre. Einfacher wird es auf jeden Fall nicht – bereits morgen geht es vor heimischer Kulisse gegen den Tabellenführer aus Widukindland.